BÜHNE - 4. Quartal 2018


Samstag, 13. und Sonntag 14. Oktober
(weitere Aufführungen am 20. und 21. Oktober)

11 und 17 Uhr (13.10. nur 17 Uhr)
Marionettentheater Schartenhof
MOZÄRTLICH: So machen es alle! 

Mozarts beliebte Oper Cosi Fan Tutte spielt im Neapel des 18. Jahrhunderts. Die jungen Offiziere Ferrando und Guglielmo rühmen sich, dass die beiden aus Ferrara stammenden Schwestern Dorabella und Fiordiligi, die sie über alles lieben, ihnen niemals untreu werden könnten. Don Alfonso, ein zynischer Mann von Welt, hat aber seine eigenen einschlägigen Erfahrungen und bietet darum Ferrando und Guglielmo ob ihrer Überzeugung eine Wette an. Beide gehen siegessicher darauf ein.


Währenddessen schwärmen sich die Frauen im Garten des Hauses gegenseitig von der unzerbrechlichen Liebe ihrer Partner vor, bis Don Alfonso scheinbar völlig aufgelöst hinzukommt und ihnen mitteilt, dass Ferrando und Guglielmo auf Geheiß des Königs in den Krieg ziehen müssen. In der folgenden Abschiedsszene besteigen die Männer, nun in Kriegsmontur, schließlich ein Schiff, besetzt von als Soldaten verkleideten Dorfbewohnern. Despina, das Hausmädchen und rechte Hand von Alfonso, versucht, Dorabella und Fiordiligi mit weisen Ratschlägen und Ansichten über Männertreue – insbesondere bei Soldaten – auf andere Gedanken zu bringen. Schon wenig später kehren Ferrando und Guglielmo, verkleidet als fremdländische Adlige, ins Haus zurück, wo sie auch sogleich beginnen, die Braut des jeweils anderen zu umschwärmen. Heftig zurückgewiesen, täuschen die beiden exotischen Gestalten ihren Selbstmord durch Gift vor und werden vom eilig herbeigerufenen Doktor (in Wirklichkeit die verkleidete Despina) in einer Parodie auf die Methoden des Wiener Arztes Franz Anton Mesmer „geheilt“. Die weitere, mitleidige Fürsorge wird in die Hände von Fiordiligi und Dorabella gelegt. Als die vermeintlichen Selbstmörder erwachen, fordern sie erneut einen Kuss und werden wieder abgewiesen.




Despina erklärt den Schwestern, dass man Liebe und Treue nicht so wichtig nehmen darf. Doch die Herzen der beiden Mädchen sind schon längst erweicht für die Fremden. In romantischer Atmosphäre „fällt“ zunächst Dorabella. Fiordiligi aber folgt noch ihren Gefühlen und beschließt, ihrem Guglielmo in den Krieg nachzuziehen. Sie wird aufgehalten von Ferrando. Er droht, sich zu töten, falls sie ihn nicht erhöre. Da gesteht sie ihm ihre Liebe. Eine Doppelhochzeit wird vorbereitet. Nachdem die Frauen den Ehevertrag unterschrieben haben, erklingt hinter der Bühne der Militärmarsch, der die „Heimkehr“ der Soldaten verkündet. Die verkleideten Ehegatten verlassen heimlich das Zimmer und kommen wieder, nun als Guglielmo und Ferrando. Voller zwiespältiger Freude werden die Männer in die Arme genommen. Don Alfonso spielt den angeblich Heimgekehrten den soeben besiegelten Ehevertrag zu, es kommt zu einer großen Eifersuchtsszene. Die beiden Frauen gestehen zerknirscht ihre Untreue, Ferrando und Guglielmo jedoch, die die Wette mit Alfonso verloren haben, decken ihrerseits den unfairen Schwindel auf. Alfonso befiehlt den vier jungen Menschen, einander zu umarmen und zu schweigen. Despina ist verwirrt und beschämt, dass Don Alfonso sie benutzt hat, tröstet sich aber damit, dass sie es mit vielen anderen genauso macht. Am Ende steht ein Loblied in C-Dur: Glücklich sei der Mensch, der alles nur von der besten Seite nimmt und trotz der Wechselfälle des Lebens, über die er lacht, die Ruhe bewahrt.

Schartenhof Eckelshausen 
voraussichtlich € 20 (erm. € 12)
Kartentelefon 06461 27 10
oder via Mail



Samstag, 20. Oktober von 10 bis 17 Uhr
Sonntag, 21. Oktober von 10 bis 13 Uhr

KulturKonkret - Kulturfundus Marktplatz Biedenkopf
WORKSHOP: Poetry Slam


Wie geht Poetry Slam? Wie schreibt man einen guten Text und wie trägt man diesen eigenen Text möglichst lässig dem Publikum vor? Florian Cieslik weiß nicht nur, wie es geht, er kann es auch super vermitteln. Schon 2017 hatten die Teilnehmer viel Spaß bei diesem Workshop. Die aktuelle Neuauflage wird am Nachmittag und Abend des 21. Oktober in einen öffentlichen Poetry-Slam im Rahmen der Abschlussausstellung von „KulturKonkret“ übergehen. Ab 15 Uhr ist jeder willkommen zu Musik- und Tanzvorführungen, Ausstellungen von Grafik und Fotografie und - natürlich - Poetry, die um die Ohren fliegt.

Die Teilnahme ist kostenlos
Anmeldung per E-Mail unter kultur@biedenkopf
phon, SMS oder WhatsApp: 0176 43060251
Kulturfundus, Marktplatz 15 




Samstag, 27. Oktober

20 Uhr - Bürgerhaus Biedenkopf
BÜHNENKLASSIKER: Maria Stuart

Im Jahre 1568 wird Maria Stuart, Königin von Schottland, wegen des Verdachtes auf Beihilfe bei der Ermordung ihres Gatten aus dem Land verjagt und flieht nach England. Sie erhofft sich Schutz bei Elisabeth I., der englischen Königin. Die aber muss um ihre Krone fürchten, da Maria selbst Ansprüche darauf hat. Deshalb lässt Elisabeth sie gefangen nehmen und in einem Schloss internieren. Die Handlung des Stücks setzt 19 Jahre später, drei Tage vor Marias Hinrichtung, ein.

Elisabeth ist als englische Königin mit nicht unanfechtbarer Legitimation in einer problematischen Situation. Lässt sie Maria am Leben, könnte diese ihr den Thron streitig machen, stimmt sie der Hinrichtung zu, fürchtet sie, als grausame Herrscherin dazustehen. Das Dilemma, nie auf ihre Gefühle hören zu dürfen, sondern immer als öffentliche Person agieren zu müssen, ist das Grundproblem, das Friedrich Schiller an ihr darstellt. Besonders betont wird dies dadurch, dass an sie als Frau eigentlich ganz andere Rollenerwartungen gestellt werden. Der Preis für die Macht ist ein nicht zu heilender Riss durch die Persönlichkeit.

Maria initiiert zuerst verschiedene Befreiungsversuche, die allesamt fehlschlagen. Nachdem ihre Hinrichtung unausweichlich ist, findet sie sich in ihr Schicksal und akzeptiert ihren Tod als gerechte Sühne für die Mithilfe beim Mord an ihrem Ehemann. An ihr demonstriert Schiller die drei Entwicklungsstufen des Menschen, die er im 24. der Ästhetischen Briefe anspricht:

„Es lassen sich also drei verschiedene Momente oder Stufen der Entwicklung unterscheiden, die sowohl der einzelne Mensch als die ganze Gattung notwendig und in einer bestimmten Ordnung durchlaufen müssen, wenn sie den ganzen Kreis ihrer Bestimmungen erfüllen sollen. […] Der Mensch in seinem physischen Zustand erleidet bloß die Macht der Natur; er entledigt sich dieser Macht in dem ästhetischen Zustand, und er beherrscht sie in dem moralischen Zustand.“ 
14 - 22 €. Preise, Vorverkauf, Abos etc. bitte erfragen bei Kultur- und Veranstaltungsring e. V. 




Freitag, 2. und Samstag, 3. November

19 Uhr - Herbstabende Schloss Biedenkopf
G'SCHICHTEN AUS WIEN
Ein Stück aus sieben Szenen von Günther Jahn
mit Zwischenspielen und Rahmenprogramm 

DAS THEATER, die Schauspieltruppe der vhs Marburg-Biedenkopf, hat sich erheblich verjüngt, und Autor/Schauspieler Günther Jahn hat ihr einen Text auf den neuen Leib geschrieben. Lassen wir den Altmeister selber zu Wort kommen:

"Beim Schreiben dieser kleinen Einführung ging mir durch den Kopf: Eigentlich könnte das Stück auch Geschichten aus einer großen Stadt heißen. Denn es stimmt: So etwas geschieht in jeder großen Stadt … und doch stimmt es auch wieder nicht. Es gibt Dinge, die passieren eben nur in Wien. Also stimmt der Titel doch, G'schichten aus Wien.


Woran liegt das? Ganz einfach: Die Wiener sind, auch heute noch, durch den Vielvölkerstaat der KuK-Zeit geprägt. Und in ihren Köpfen gibt es zwei Zimmer. Das vordere Zimmer ist ein schönes Wohnzimmer, gemütlich, aufgeräumt. Das Zimmer dahinter ist dagegen eine unaufgeräumte Rumpelkammer. In beiden dieser Räume lebt der Wiener. In welchem er sich gerade befindet, stellt man sehr schnell fest. Ob er gerade grantelt oder nicht – liebenswert ist er auf jeden Fall und humorvoll dazu.


Sie werden es merken, es gibt viel zu schmunzeln, aber auch Trauriges bei den G'schichten aus Wien, so ist es eben hier. Gespielt werden die Geschichten vom neuen Ensemble des DAS THEATER der vhs Marburg-Biedenkopf. Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler überwiegen, und sie sind voller ungebremster jugendlicher Spielfreude!"

Eintritt 10 €




Freitag, 9. bis So., 11. November

19 Uhr - Herbstabende Schloss Biedenkopf
DIE DREI SCHWERTER
Eine Zeitreise in neun Szenen von Christoph Kaiser

Der Gelehrte und selbsternannte Philosoph Heinrich Böckler wünscht sich im Jahre 1752 in seiner Studierstube in Darmstadt nichts sehnlicher, als das wahre Wesen des Menschen zu ergründen, um darüber ein in seinen Augen längst überfälliges Buch zu verfassen. Am liebsten würde er dafür einmal durch verschiedene Zeiten reisen können, um mit eigenen Augen zu sehen, was in allen Zeiten gleich war und bleibt, als Quintessenz des Menschen an sich. Ein merkwürdiges weißes Wesen, mal Mann, mal Frau, ermöglicht ihm und seiner Enkelin Sophie diesen sehnlichsten Wunsch.

Um Heinrichs Sinnsuche zu erfüllen, sollen die beiden während sie durch die Zeiten reisen Ausschau halten nach drei Schwertern, die ihnen jeweils eine Botschaft übermitteln können. Wie zu erwarten, geht bei einer solchen Reise nicht alles glatt. Der Ausflug durch die Zeit unter Aufsicht der oder des Weißen als „Reiseführer“ führt sie unter anderem über ein darmstädter Krankenhaus des Jahres 2081, das Rom Neros, das alte Japan und das noch ältere Ägypten wieder zurück in ihre eigene Zeit. Zumindest Sophie wird dabei tatsächlich ihr größter Wunsch erfüllt. Heinrich Böckler zieht ein eher ungewolltes Fazit. Nur eines ist am Ende klar: Wer das weiße Wesen ist, oder war, oder wie auch immer man sagen soll. Zeitreisen erweisen sich hier als keine Pauschalreiseveranstaltung.

Eintritt 10 €




Sonntag, 9. Dezember

19 Uhr - Marktplatz Biedenkopf (Ziegenberg) und Oberstadt
WANDELTHEATER: Die Heinzelmännchen von Köln

Es ist ja inzwischen schon eine kleine Tradition in Biedenkopf, dass die Oberstadt einmal im Advent Aufführungsort der seltenen Form des Wandeltheaters wird. Auch dieses Jahr sind die Besucher eingeladen, mit den Darstellern des Schenkbarschen Hof Theaters eine Wanderung durch die nächtlichen Gassen der Oberstadt zu machen - dieses Jahr unter Mitnahme einer transportablen Leinwand, denn das Stück wird sowohl mit lebendigen Menschen als auch als Schattenfigurentheater inszeniert!

Da die Witterung nicht sicher vorhersagbar ist und besonders starker Wind die Handhabung der Leinwand unmöglich machen würde, beginnt das Wandeltheater dieses Jahr auf dem Ziegenberg nur mit einer kurzen Begrüßung und Einführung, das Spiel selbst beginnt nach der ersten Wandelstrecke vor dem Schenkbarschen Haus (Bei der Kirche 8), geht dann durch die Obergasse bis zur Kulturstube Zur sicheren Beule (Hintergasse 18). Bei extremer Witterung wie richtigem Sturm muss das Wandeltheater leider ausfallen, aber bei den normalen winterlichen Verhältnissen findet es wie gewohnt statt.

Unter der versierten Regie von Christoph Kaiser wurde in den vergangenen Jahren bereits Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Der kleine Häwelmann und Schuster Martin aufgeführt. Jetzt lässt der diesjährige Ubbelohde-Preisträger Die Heinzelmännchen von Köln los, um die Oberstadt zu erobern. In Reimen und Szenen erleben die Zuschauer die Geschichte der kleinen hilfreichen Geister und den Grund für ihr Verschwinden.


Die beliebten Heinzelmännchen haben ihre ersten Auftritt wohl in der mündlich überlieferte Geschichte Des kleinen Volkes Hochzeitsfest auf der Eilenburg, den die Gebrüder Grimm 1816 ihrer Sagensammlung einverleibten. Populär wurde aber erst zwanzig Jahre später die auf der Sage basierende Ballade des Malers und Dichters August Kopisch (1799–1853). Der transportierte die ursprünglich rheinländische Sage aus dem Siebengebirge nach Köln.

Kopisch, von Haus aus ein nicht untalentierter Maler, brach sich, knapp dreißigjährig, bei einem Schlittschuh-Unfall die rechte Hand. Da die Hand steif blieb, gab er die Malerei schweren Herzens und gegen den Willen seiner Familie auf und widmete sich fortan fast nur noch seiner zweiten Liebe, der Literatur. Daneben fand er Zeit zur Entdeckung der – man glaubt es kaum, aber irgendwer muss ja – Blauen Grotte auf der Insel Capri, und er erfand den "Berliner Schnellofen", einen tragbaren, spiritusbetriebenen Ofen zum Erwärmen kleiner Räume, vornehmlich auf Reisen, und ließ ihn patentieren. Irgendwie heinzelmännig …

Der Eintritt zum vorweihnachtlichen Wandeltheater ist wie immer frei, Startpunkt ist der Ziegenberg.




Mittwoch, 12. Dezember

20 Uhr - Bürgerhaus Biedenkopf
BURN OUT: Ich bin dann mal weg

Ein Komiker und Mensch am Ende seiner Kräfte: Körper und Seele können nicht mehr. Es ist dringend an der Zeit, etwas zu ändern, sich zu verändern. Es wird Zeit, nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Was könnte Halt geben? Und was kann ein Mensch machen, um wieder bei sich selbst anzukommen? Hape Kerkeling pilgert nach Santiago de Compostela. Er setzt sich – wie viele andere auch – mit den psychischen und physischen Anforderungen einer solchen Pilgerreise auseinander und trifft ganz unterschiedliche Menschen.

In unnachahmlicher Weise beschreibt er amüsant und tiefsinnig zugleich seine und andere Weggeschichten. „Ich bin dann mal weg“ gehört zu den erfolg-reichsten Sachbüchern Deutschlands und führte monatelang die Bestsellerlisten an. Mittlerweile wurde es erfolgreich verfilmt, und nun endlich ist es auch auf der Bühne zu erleben.

Ein Stück für alle Menschen ab 13 Jahren, die Hape Kerkeling-Fans sind und auf der Suche nach sich selbst. Für alle, die dringend mal weg müssen oder mit Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Freundinnen einen sehr unterhaltsamen und vergnüglichen Abend verbringen wollen. 

14 - 22 €. Preise, Vorverkauf, Abos etc. bitte erfragen bei Kultur- und Veranstaltungsring e. V.