... noch bis 6. Oktober
10-18 (außer montags), Hinterlandmuseum, Schloss Biedenkopf
ALTE BRÄUCHE: Tod und Trauer
Das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf thematisiert in dieser Sonderausstellung „Tod und Trauer“ im Hinterland in früheren Zeiten.
Der Tod, die Beerdigung und die Trauer waren einst eng verbunden mit Handlungen der Hinterbliebenen und der Dorfgemeinschaft, die von Traditionen geprägt waren.
Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre: 1,30 Euro; Gruppen pro Person jeweils: 2,00 Euro; Schulgruppen pro Person: 1,00 Euro. Für Inhaber der Ehrenamtscard ist der Eintritt frei.
19 Uhr - Hinterlandmuseum, Schloss Biedenkopf
ALTE HÄUSER: ... und was sie erzählen
Steile Treppen und wurmstichige Dielen eines Hauses sind von vielen Menschen im Laufe der Zeit begangen worden. Wer achtet bei seinen alltäglichen Wegen im eigenen Haus darauf? Erst der unsichere Schritt einer Besucherin und ihre Frage nach dem Alter der abgelaufenen Stufen lässt uns aufmerken und nachforschen: Wer war hier schon unterwegs, lange bevor wir selbst in diesem Haus heimisch geworden sind?
Ein solch altes Haus, das Referentin Dr. Kerstin Werner immer dann bewohnt, wenn sie im Hinterland einige Tage verbringt, solle vorgestellt werden. Im Zentrum des Vortrags steht die Mühle in Hommertshausen, die an der heutigen Schelde-Lahn-Straße „vorm Dorf“ lag und zur Zeit Luthers das erste Mal urkundlich erwähnt wird. Sicher, die heutigen Gebäude stehen nicht seit der Reformation an Ort und Stelle. Auch zeigt nur noch ein großer Mühlstein, dass es sich in der Vergangenheit um eine Mühle gehandelt hat. Denn Graben und Wasserrad sind längst verschwunden: Die Mühle steht bereits seit dem Zweiten Weltkrieg still.
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Hommertshausen |
Allerdings zeigt schon der Blick auf die letzten 150 Jahre, dass Haus und Hof und die Menschen, die die Mühle bewohnten, mit einer ungemein bewegten Geschichte verbunden sind. Vor allem der Zeit zwischen 1850 und den 1950er Jahren geht Kerstin Werner nach und stellt das Haus und seine Besitzer und Besitzerinnen im Wechselspiel mit der „Großen Geschichte“ vor:
Auswirkungen der Agrarreformen können anhand der Hausgeschichte ebenso verdeutlicht werden wie die Folgen des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. Auf der Grundlage von Archivalien und mündlicher Aussagen werden die enge Verzahnung persönlicher Geschichte und deutscher Geschichte veranschaulicht.
Dr. Kerstin Werner ist gebürtig aus dem Hinterland und arbeitet in Wiesbaden als Studienrätin.
Der Eintritt ist frei
19 Uhr - Radiomuseum Laasphe
BALD 100 JAHRE: Radio von innen
Der Hamburger Medienwissenschaftler Dr. Hans-Jürgen Krug hat 2019 das Buch Grundwissen Radio. Eine Chronik des Massenmediums veröffentlicht. Der Band beschreibt erstmals die vielen Veränderungen, die im Hörfunk zwischen 1923 und 2019 stattgefunden haben. Der Autor stellt sein Buch bei der Veranstaltung im Internationalen Radiomuseum in Bad Laasphe vor.
Ergänzend zur Lesung wiederholt Radio Unerhört Marburg (am 1.11. um 20 Uhr, am 8.11. um 14 Uhr) die Collage Jenseits der Zentren. Radio in Wittgenstein und im Hinterland, die Dr. Krug 2016 am Internationalen Radiomuseum produziert hat. Die Sendung wird auch gestreamt.
Internationales Radiomuseum, Bad Laasphe, Bahnhofstraße 33 (Tel. 02752 9798)
Der Eintritt ist frei, der Besuch der außergewöhnlichen Radiosammlung möglich.
17.30 Uhr - Bürgerhaus Biedenkopf
100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT
Jahrhundertelang hatten Frauen keine politische Stimme. Aussagen wie „Politik ist Männersache“ oder „Frauen sind an Politik nicht interessiert“ beherrschten die Einstellung zu diesem Thema. Erst der 1. Weltkrieg und die nachfolgende Revolution mit ihren radikalen gesellschaftlichen Veränderungen führte zu einem Umdenken. Im November 1918 wurde im Reichsgesetzblatt das Wahlrecht für „alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen“ verkündet. So durften erstmals Frauen in Deutschland am 19. Januar 1919 an den Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung teilnehmen.
In anderen europäischen Ländern ließ dieses Zugeständnis an Frauen teilweise noch Jahrzehnte auf sich warten. Aber auch in Deutschland war es nur ein Schritt in die richtige Richtung. Bis zur vollen Gleichberechtigung sollte es noch lange dauern. Erst das Grundgesetz von 1949 gestand Frauen die gleichen bürgerlichen Rechte wie den Männern zu.
Der Vortrag schildert die Entwicklung hin zum Frauenwahlrecht sowie die Auswirkungen seiner Einführung im öffentlichen Leben in Deutschland. Er geht aber auch der Frage nach, wie sich die politische Situation heute, nach 100 Jahren, darstellt.
Ruth Piro-Klein, Lehrerin und 30 Jahre lang Leiterin des Bildungszentrums am Stadtkrankenhaus Korbach, schildert den langen Weg zur Gleichberechtigung und geht der Frage nach „100 Jahre Frauenwahlrecht – Ziel erreicht?“
Der Eintritt ist frei